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“In Zeiten des Fachkräftemangels und der fortschreitenden Digitalisierung bedarf es neuer und vielleicht für das Handwerk auch ungewöhnlicher Wege, um der Auftragslage gerecht zu werden.”

 

Das Internet und die Digitalisierung ermöglichen es uns, in Zeiten von Auftragsspitzen einzelne
Geschäftsprozesse an externe Dienstleister auszulagern, ganz egal wo auch immer diese Ihren Sitz haben. Ein Beispiel für ein solches Auslagern ist die Werkplanung und auch gewisse Teile der Arbeitsvorbereitung. Diese beiden Bereiche erhalten eine immer größere Bedeutung im Handwerk und vor allem im Metallbau. Leider ist geeignetes Fachpersonal für diese Bereiche immer schwieriger zu finden. Genau hier sollten wir die Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit nutzen und uns nicht auf alte Arbeitsweisen versteifen.

Du wirst dich fragen, wie genau eine digitale Zusammenarbeit ablaufen soll. Da werden schnell Zweifel an dieser Art der Zusammenarbeit laut:

  • Er/Sie war nie Vor-Ort…
    Die Frage ist, muss Er/Sie wirklich vor Ort gewesen sein? Ja, es gibt sicherlich Projekte, die sich nicht für die Vergabe an einen virtuellen Konstrukteur1 eignen, weil sie beispielsweise zu komplex sind oder die Abstimmungen mit dem Kunden/Architekten zu aufwendig ist.
    Aber es gibt genügend Projekte, welche ein virtueller Konstrukteur mit Leichtigkeit “aus der Ferne” erarbeiten kann.
  • Er/Sie kennt unsere Arbeitsprozesse nicht…
    Das stimmt, woher sollte ein externer Dienstleister deine Arbeitsprozesse kennen?
    Vielleicht bist du als Auftraggeber hier gefordert, klare Anweisungen und Vorgaben zu geben.
    Klare Unternehmensstrukturen und Arbeitsabläufe sollten aber sowieso das Ziel sein oder nicht?

    “Ein  guter Prozess sollte so einfach strukturiert sein, dass ihn auch ein Kind versteht” -Tobias Naumer-

    Tipp: Wenn du öfter mit dem gleichen virtuellen Konstrukteur zusammenarbeitest, wird dieser deine Arbeitsprozesse mit der Zeit besser verstehen.

  • Bis ich alles erklärt habe, habe ich es auch selbst erledigt…
    Das mag sein! Und für zu kleine Projekte z.B. ein kleiner französischer Balkon oder ähnliches, wird es sich auch nicht lohnen, einen Externen zu unterweisen.
    Und für alles Andere…wieso denn nicht? Wenn es dein Arbeitspensum senkt und dir zusätzlich Zeit für andere Aufgaben schenkt, ist es einen Versuch wert oder etwa nicht?
  • Das Aufmaß muss ich immer noch selbst erstellen…
    Je nachdem ob dein gewählter virtueller Konstrukteur auch das Aufmaß vor Ort anbietet oder nicht, musst du dich selbst darum kümmern. Eine Alternative wäre das Aufmaß von einem externen Spezialisten erstellen zu lassen. Dieser bietet das Aufmaß mittels modernster 3D-Aufmaß-Systeme an und stellt dieses als fertige CAD-Daten zur Verfügung.
  • Wie soll man sich denn da immer austauschen und auf dem aktuellen Stand bleiben…
    Das Wichtigste an jedem Projekt ist die Kommunikation. Auch auf virtueller Ebene sollte diese einen hohen Stellenwert haben, nur mit der Unterstützung digitaler Medien (E-Mails, Videocalls, Projektmanagment-Tools, Cloud etc.). Auch bei virtuell abgewickelten Projekten können die Eckpunkte zu Beginn besprochen werden. Während des Projekts können alle Beteiligten mittels Videocalls, schriftlicher kurzer Rapporte oder einer Projektmanagment-App (mein persönlicher Favorit) auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
  • Die Projektdaten sind dann nicht bei mir auf dem Firmenserver…
    Stell dir vor, du könntest Speicherplätze deines Firmenservers für einen externen Dienstleister freigeben, um alle Projektdaten bei dir zu haben. Das muss kein Gedanke bleiben! Die technischen Möglichkeiten hierzu gibt es und die Umsetzung erfordert kein Studium. Auch Clouddienste gibt es genügend und können hier sehr hilfreich sein, vor allem wenn kein Firmenserver vorhanden ist. Die Tendenz zeigt auch ganz klar, dass die Auslagerung in die Cloud in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.

Immer noch nicht überzeugt?

Hier noch einige Expertenmeinungen…

Statement Tobias Naumer (Pro-Plans)
“Jeder Handwerksbetrieb, ab einer Betriebsgröße von rund 10-15 Mitarbeitern, der heute noch nicht mit externen Konstruktionsbüros zusammenarbeitet, verschenkt enormes Weiterentwicklungspotenzial. Externe wie wir “umgehen” durch die Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Betrieben und derer Arbeitsweisen + Projekten, allein schon durch die Natur der Sache, die Betriebsblindheit. Dadurch ergeben sich neben den neuen Ideen und Vorgehensweisen auch ein enormes Einsparpotenzial in Bezug auf Zeiteffizienz und preiswerter Bearbeitung von Projekten. Bei langfristigen Partnerschaften multipliziert sich das natürlich noch um ein Vielfaches.”

Statement Adam Gilbert (adams_steel_constructions )
“CAD-Konstruktion generell ist unter Handwerkern ein schwieriges Thema. Teure Programme, die nötige Ausbildung und die Zeit, die es kostet Planunterlagen zu erstellen. Alles in allem wohl eher ein notwendiges Übel als eine Einnahmequelle. Hat man keinen eigenen CAD-Konstrukteur und begibt sich auf die Suche, ist man in der Region meist schnell am Ende. Hier kann der „virtuelle Konstrukteur“ eine gute Alterative sein. Die Nutzung eines VK bringt unternehmerisch dann einige Vorteile. Man kann aus einer größeren Menge Konstrukteuren je nach Preis, Auslastung oder Fachgebiet auswählen, spart einiges an Zeit im Büro ein und im besten Fall bekommt man auch noch zusätzliches Know-How für sein Projekt oder die ganze Unternehmung.”

 

Statement André Kohut, TENADO (TENADO®)
„Sich von traditionellen Arbeitsweisen zu lösen, ist im ersten Schritt immer ungewohnt, keine Frage. Die Digitalisierung hat allerdings bewiesen, dass sich hieraus nur Vorteile ergeben! Unsere CAD-Software TENADO METALL ist ein gutes Beispiel dafür: Die Programme sind kompatibel zu allen gängigen Zeichenformaten. Hochauflösende Visualisierungen, statische Berechnungen, detaillierte Materiallisten u.v.m. ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber. Damit kann jedes Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Projekte bequem auslagern. Das funktioniert auch problemlos über große Entfernungen, mit einem Minimum an Arbeits- und Kommunikationsaufwand.“

Unter #virtuellerkonstrukteur finden sich in den sozialen Medien immer mehr Beispiele erfolgreicher Zusammenarbeiten auf digitaler Ebene.

Du hast Fragen zum Thema #virtuellerkonstrukteur oder Bock auf einen weiteren Blogbeitrag zu einem der oben angesprochenen Themen?
Schreib mir einfach –> info@brocad.de

1 In dem folgenden Blogbeitrag wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.